Kenwood TS-590S

TS-590_totale

Ab sofort als verbesserte Version TS-590SG lieferbar!

Hier können Sie einen ersten Erfahrungsbericht lesen!



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Äußerlich und in seinen Abmessungen gleicht der TS-590S seinem Vorgänger. Aber seine Inneres birgt eine völlige Neukonstruktion. Im Gegensatz zum TS-570S ist der „Neue“ kein „richtiges“ Radio mehr, sondern eigentlich ein Software-Defined-Radio. Er verfolgt damit das gleiche Gerätekonzept wie seine Mitbewerber Elecraft K3, IC-7600, IC-7200 etc. Durch die digitale Signalverarbeitung sind keine zusätzlichen ZF-Filter für die Anpassung der Selektivität an einzelne Betriebsarten mehr nötig; Bandbreite und Filtercharakteristik können, unabhängig von der gewählten Betriebsart, in weiten Bereichen frei gewählt werden.

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Mittlerweile vollzieht sich bei den Kurzwellentransceivern eine ähnliche Entwicklung wie seinerzeit in der Fotografie: Die herkömmliche Technik ist am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeit angelangt, die neue Technik den Kinderschuhen entwachsen, systembedingte Einschränkungen wurden überwunden und völlig neue Möglichkeiten tun sich auf. Machen wir uns nichts vor: Der digitalen Signalverarbeitung gehört nicht nur die Zukunft, sie hat sich auch bereits in der Gegenwart durchgesetzt.

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RX-Bandfilter

Aber genug der Philosophiererei! Der TS-590S bietet außergewöhnliche Ansätze in seinem Konzept. So erfolgte eine Abkehr von der lange gängigen Praxis eine möglichst hohe Frequenz für die 1. ZF zu wählen. Sie erfolgt beim TS-590S auf lediglich 11 MHz.  Das erleichtert im Gegensatz zu Konzepten mit hochliegender 1. ZF von z.B. 70 MHz den Einsatz von hervorragend steilen und schmalbandigen Roofing-Filtern erheblich. Hier beschreitet Kenwood den gleichen Weg wie Elecraft beim K3 und auch seit neuestem auch Yaesu (wieder) beim FT-dx 5000. Diese beiden Geräte arbeiten mit einer 1. ZF von 9 MHz .

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Sauber aufgebaute MOS-FET-Endstufe mit großflächigen Masseverbindungen..

Bis und einschließlich 21 MHz arbeitet der TS-590S mit Abwärtsmischung auf die 1. ZF (11,374 MHz), hier ist dann die Oszillatorfrequenz niedriger als bei einer Aufwärtsmischung. Das beeinflusst die Werte für reziprokes Mischen und das Verhältnis Träger / Rauschen in wünschenswerter Weise. Das Prinzip der Abwärtsmischung wird beim Empfang im 1,8-, 3,5-, 7-, 14- und 21 MHz-Amateurband bei CW, FSK und SSB automatisch gewählt, sobald die Bandbreite 2,7 kHz oder weniger beträgt.

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Hier ein Blick in das Innere des, normalerweise sorgfältig abgeschirmten, automatischen Antennen-Tuners.

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Die Roofing-Filter des TS-590S.

Das erste Roofingfilter (6 kHz) ist direkt nach dem Mischer angeordnet. Das verbessert die Fähigkeit des Noiseblankers  mit starken Signalen in Nähe der Arbeitsfrequenz fertig zu werden signifikant. Das zweite Roofingfilter (6-polig, 2,7 kHz für SSB oder 0,5 kHz für CW – beide serienmäßig) sorgt dann ganz entscheidend für einen exzellenten Dynamikbereich bis hin zu einem Abstand von lediglich 2 kHz zur Arbeitsfrequenz. Das lässt erwarten, dass auch bei Anwesenheit extrem starker Stationen in unmittelbarer Frequenznähe noch eine klare Verständlichkeit schwacher Signale möglich sein wird. Derlei Dynamikwerte waren mit dem üblichen Verfahren der Aufwärtsmischung nicht erreichbar.

Der TS-590S bietet eine pegeloptimierte AGC, gesteuert von der 32 Bit-Fließkomma-DSP. Dies soll unter allen Umständen für eine optimale Pegelkontrolle, unabhängig vom gewählten Roofingfilter, sorgen. Die Leistungsfähigkeit der AGC wurde damit deutlich verbessert und der TS-590S soll damit Werte für in-Band Intermodulations-Verzerrungen erreichen, die sich ohne Weiteres mit denen der besten High-End-Transceiver messen können.

Zwei 60 x 60 mm-Lüfter sorgen für ausreichenden Luftdurchsatz bereits bei niedrigen Drehzahlen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man dabei bei Kenwood nicht nur den Lüftern, sondern auch der Größe und der Form der Ein- und Auslässe für die Kühlluft, um damit den Geräuschpegel insgesamt noch weiter zu senken. Das Aluminium-Druckgusschassis sorgt in Verbindung mit einem großzügigen Kühlkörper für wirksame Abfuhr der beim Senden entstehenden Wärmemengen, auch bei ungünstigen Umgebungstemperaturen, wie sie ja nicht nur während DXpeditionen auftreten…

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Die TX-Bandpässe werden mit hochwertigen Relais geschaltet.

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  • Roofing-Filter: 2,7 kHz und 500 Hz in der 1.ZF
  • Separate Antennenanschlüsse für KW und 6 m
  • Allmode-TRX für KW und 6 m (50 MHz)
  • Abmessungen (B x H x T) 270 x 96 x 291 mm
  • Empfangsbereich : 100 kHz – 60 MHz durchgehend
  • Sendeleistung:  100 W (AM 25 W max.)
  • Sehr hohe Empfängerdynamik auch in nur 2 kHz Abstand
  • Der IP 3. Ordnung soll im +30 dBm-Bereich liegen
  • 32 Bit Fließkomma-Prozessor als  DSP
  • Eingebauter Antennentuner
  • 100 Speicherkanäle
  • USB 2.0-Anschluss für Steuersignale und NF-Ein/Aus
  • 4x Sprachspeicher („voice keyer“; optional mit Zusatzbaugruppe VGS-1)
  • Farbe Hintergrundbeleuchtung der Anzeige umschaltbar (bernstein / grün)

Hier finden Sie den Herstellerprospekt in Englisch.

Lesen Sie hier über Erfahrungen zu diesem Gerät (englisch).

Lesen Sie hier Auszüge eines Gerätetests in der Radcom 01/2011 von Peter Hart, G3SJX (englisch).